Brennen beim Wasserlassen, ein Ziehen oder Druckgefühl im Unterleib und ein ständiger Harndrang? Bei diesen Symptomen handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine Blasenentzündung (medizinischer Fachbegriff: Zystitis).
Meist ausgelöst durch E.Coli-Bakterien, welche natürlicherweise in unserer Darmflora vorkommen und durch falsches Abwischen von hinten nach vorne beim Toilettengang in die Harnröhre gelangen können, tritt eine Blasenentzündung in den meisten Fällen bei Frauen auf. Aufgrund der deutlich kürzeren Harnröhre (ca. 4 cm vs. 20 cm) gelangen die Bakterien bei Frauen deutlich leichter in die Harnröhre, wo sie die Entzündung und Reizung hervorrufen.
Aufgrund des bakteriellen Ursprungs einer Blasenentzündung wird diese klassicherweise mit Antibiotika behandelt.
Viele Blasenentzündungen lassen sich jedoch auch mit einigen „Hausmitteln“ ganz ohne Antibiotika behandeln.
Sollten die Beschwerden allerdings nach 2-3 Tagen nicht besser werden, ist der Besuch bei einem Arzt/Ärztin und die Untersuchung einer Urinprobe unerlässlich!
Mit einer verschleppten oder falsch behandelten Blasenentzündung ist nämlich nicht zu spaßen. Im schlimmsten Fall kann hieraus eine Nierenbeckenentzündung werden.
Also bitte, such im Zweifelsfall immer einen Arzt/Ärztin auf. Oder kläre zu Beginn die Behandlung mit alternativen Mitteln und den Verzicht auf Antibiotika mit einem Arzt/Ärztin ab.
Meine unschlagbaren Tipps bei Blasenentzündung
1. Viel trinken
Ja, ich weiß! Den Tipp kennt ihr wahrscheinlich alle. Dennoch ist es bei einer akuten Blasenentzündung der wichtigste, um die Bakterien so schnell wie möglich wieder aus der Blase und Harnröhre zu spülen.
Mindestens 3 Liter pro Tag (aber gerne auch mehr) empfehle ich in der akuten Phase. Zudem sollte die Blase dann entleert werden, wenn man Harndrang verspürt – nicht erst, wenn es fast schon zu spät ist.
Do’s
- stilles Wasser
- Blasen- und Nierentees
- Brennesseltee
- frischer Ingwer- und/oder Kurkuma-Tee
Dont’s
Alles Getränke, die die Blase zusätzlich reizen können.
Dazu gehören:
- kohlensäurehaltiges Wasser
- Fruchtsäfte oder jeder Art von zuckerhaltigen Getränken (wie Cola, Sprite, Fanta, Eistee, etc.)
- Kaffee oder Schwarztee
- Alkohol
2. Wärme
Eine unterkühlte Nieren- und Blasengegend kann oft erst zu einer Anfälligkeit für eine Blasenentzündung führen.
Vorbeugend hilft da Warmhalten der empfindlichen Nieren- und Blasengegend, aber auch in der akuten Phase kann Wärme hilfreich sein.
Zum Beispiel in Form einer Wärmflasche oder heißen Fußbädern.
3. Cranberry
Cranberry wird nachgesagt, dass die in der Frucht enthaltenen Gerbstoffe (Tannine) die Innenwände der Harnwege und die Blase auskleiden und somit eine Anheftung der Bakterien erschweren bzw. verhindern. Cranberry kann vorbeugend oder in der akuten Phase eingenommen werden.
Eingenommen werden kann Cranberry beispielsweise in Form von Cranberry-Muttersaft, Kapseln und Pulverform.
Ich habe gute Erfahrung mit den Kapseln von Innonature gemacht.
4. D-Mannose
D-Mannose ist eine Zuckerart, die im Körper kaum verstoffwechselt wird (im Gegensatz zu anderen Zuckerarten) und somit unverändert über das Blut in die Nieren und in die Blase gelangt. In der Blase bindet die D-Mannose die auslösenden Bakterien an sich, so dass diese mit dem Urin wieder ausgeschieden werden können und sich nicht an der Blasenwand festsetzen können.
D-Mannose kann vorbeugend (2 g pro Tag in Wasser gelöst) oder in der akuten Phase 3 x am Tag (2 g in Wasser gelöst) eingenommen werden bis die Beschwerden verschwinden.
Ich habe gute Erfahrung mit diesem Produkt gemacht: D-Mannose Pulver
5. Zuckerfreie und vitalstoffreiche Ernährung
Während einer Blasenentzündung sollte konsequent auf Zucker verzichtet werden – außer die unter 4. beschriebene D-Mannose (da diese entgegen anderer Zuckerarten nicht im Körper verstoffwechselt wird). Die schädlichen Bakterien, die die Blasenentzündung ausgelöst haben, ernähren sich von Zucker. Um den Bakterien den Nährboden zu entziehen, ist daher der Verzicht auf haushaltsüblichen Zucker wie er in Süßigkeiten, süßen Brotaufstrichen, gesüßten Getränken und zahlreichen Fertigprodukten vorkommt unerlässlich. Ebenso kann der Verzicht auf andere Lebensmittel, die einen hohen Anteil an Einfachzuckern aufweisen, wie Weißmehlprodukte (Brot, Nudeln) die Heilung unterstützen.
Empfehlenswert ist eine basenüberschüssige und vitalstoffreiche Ernährung, die vorwiegend aus Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten und Getreide bzw. Pseudogetreide (Quinoa, Hirse) besteht.
6. Antibakterielle natürliche Mittel
Grapefruitextrakt wird eine antibakterielle Wirkung nachgesagt, so dass es auch als „natürliches Antibiotikum“ bezeichnet wird.
Eine Therapie mit Grapefruitkernextrakt (z.B. hier in Tropfenform) kann unterstützend helfen.
7. Ergänzende Nahrungsergänzungsmittel
Eine Blasenentzündung tritt meist dann auf, wenn wir unter Stress sind oder ein geschwächtes Immunsysten haben. Daher ist es wichtig, einige wichtige Nährstoffe im Blick zu haben und über die Nahrung zuzuführen oder bei Bedarf zu supplementieren, um das Immumsystem zu unterstützen. Zu den wichtigen Nährstoffen zählen unter anderem Zink, Vitamin C, Magnesium, Calcium und Antioxidantien (wie z.B. OPC).
Auch anti-entzündliche Stoffe wie Curcumin (kommt in Kurkuma vor) können unterstützend zur Therapie eingesetzt werden.
8. Darmflora und Vaginalflora aufbauen
Bei wiederkehrenden Blasenentzündungen kann der Grund in einer gestörten Darm- und/oder Vaginalflora liegen. Da unsere Schleimhäute teil unseres Immumsystems sind, kann eine gestörte Flora der Grund sein, weshalb Keime überhaupt eine Chance haben. Deshalb sollte auch immer im Hinterkopf behalten werden, ob möglicherweise eine Störung der Darm- und/oder Vaginalflora vorliegt, die uns anfällig werden lassen. Die Darmflora kann mit Probiotika gestärkt werden. Die Vaginalflora mit Milchsäurezäpfchen, die in die Vagina eingeführt werden.
9. Auf Sex verzichten
Während der akuten Phase einer Blasenentzündung rate ich dazu, auf Sex zu verzichten. So ist es nicht überraschend, dass bei Frauen eine Blasenentzündung oft in der Kennenlernphase einer Partnerschaft auftritt und somit auch als „Honeymoon-Zystitis“ bezeichnet wird Eine mögliche mechanische Reibung und die Nähe der Harnröhre zum Darmausgang machen es den Bakterien somit leicht, sich im Harnleiter und der Blase einzunisten. Sex während einer Blasenentzündung kann die Symptome verschlimmern oder zu einem erneuten Bakterienbefall führen.
Tipp für Frauen
Immer, immer, IMMER (!) nach dem Sex auf die Toilette gehen, um mögliche verirrte Darmbakterien so schnell wie möglich aus der Harnröhre und Blase zu spülen. Ja! Auch wenn es unromantisch ist.
Und in der Zeit einer Blasenentzündung bitte keine Tampons verwenden. Diese trocknen die empfindliche Scheidenflora aus und können durch die mechanischen Reize beim Einführen und Entfernen zu Irritationen führen.
10. Stress vermeiden + Konflikte auflösen
Aus psychosomatischer Sicht steht eine Blasenentzündung für das Loslassen + Festhalten sowie den Druck durch mögliche Konflikte.
Da Körper und Geist immer im Zusammenspiel stehen, ist es ratsam, auch einmal einen Blick auf die seelische Gesundheit zu werfen.
Wo spüre ich gerade Druck und Stress in meinem Leben? Was liegt in meiner Macht, um den Druck zu lösen?
Stehen gerade wichtige Entscheidungen an?
Gibt es einen ungelösten Konflikt zu klären?